Wi-Fi-Karma-Angriffe gefährden Sie und Ihre Daten. Hier ist der Grund.

Wenn Sie unterwegs sind, ist es selbstverständlich, nach WLAN-Netzwerken zu suchen, mit denen Sie eine Verbindung herstellen können. Schließlich möchte niemand seine verfügbaren mobilen Daten verbrauchen, wenn es eine Alternative gibt. Aber es ist diese Verlockung offener Wi-Fi-Netzwerke, die zur Täuschung führt.

Diese Täuschung wird Wi-Fi-Karma-Angriff genannt. Und wenn Sie Ihrem täglichen Leben nachgehen und Ihre Geräte eine Verbindung zu „bekannten Netzwerken“ herstellen, ist es wichtig, sich der Fallen bewusst zu sein.

Lassen Sie uns also untersuchen, wie Wi-Fi-Karma-Angriffe funktionieren und wie Sie sicher bleiben können.

Was ist ein WLAN-Karma-Angriff?

Der Karma Wi-Fi-Angriff ist eine Variante des bekannteren „böser Zwillingsangriff”. Dabei bringt ein Angreifer Ihr Gerät dazu, eine Verbindung zu einem von einem Hacker kontrollierten Wi-Fi-Netzwerk herzustellen.

Stellen Sie sich einen Doppelgänger vor, der versucht, Ihr bester Freund zu sein, um Ihr Vertrauen auszunutzen. In der Technologiewelt ist dieser Doppelgänger der böswillige WLAN-Zugangspunkt, und der Vertrauenspunkt ist die SSID (Service Set Identifier) ​​– der Name eines WLAN-Netzwerks.

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Wie funktioniert ein Karma-Angriff?

Sich als etwas auszugeben, dem man vertraut, ist ein Trick, der so alt wie die Zeit selbst ist, aber in der Welt der Technologie immer noch sehr effektiv ist. Werfen wir einen Blick darauf, wie ein Karma-Angriff funktioniert.

1. Forschen und Zuhören

Geräte mit Wi-Fi-Funktion verfügen über eine Liste bevorzugter Netzwerke (PNL), die der Liste vertrauenswürdiger Netzwerke Ihres Geräts ähnelt. Hierbei handelt es sich um Netzwerke, die Sie ständig nutzen und die Sie auf Ihrem Gerät speichern, um automatisch eine Verbindung herzustellen.

Es handelt sich um eine zeitsparende Funktion, die leider nur zur Ausnutzung bereit ist.

Höchstwahrscheinlich haben Sie Ihr Lieblings-Café-WLAN-Netzwerk in Ihrem PNL gespeichert. Es trägt wahrscheinlich den Namen „CoffeeBeanWiFi“. Bei der Suche nach WLAN fragt Ihr Gerät ständig „Ist CoffeeBeanWiFi hier?“.

Der Karma-Angriff beginnt mit dem Abhören dieser Sondenanfragen.

2. SSID-Mimikry

Nachdem das Gerät eines Angreifers die Sonde gehört hat, repliziert es die angeforderte SSID. Es ruft zurück: „Hey, ich bin es, CoffeeBeanWiFi!“ Verbinde dich mit mir!"

Ihr ahnungsloses Gerät stellt eine Verbindung zum Netzwerk her und glaubt, es habe die WLAN-Verbindung Ihres Lieblingscafés gefunden.

Durch diese Verbindung entsteht ein Man-in-the-Middle (MitM) Situation, in der der Angreifer nun zwischen Ihrem Gerät und dem Internet sitzt und Daten abfängt.

Das von einem Hacker kontrollierte bösartige Gerät kann dies nun tun Ihre WLAN-Verbindung abhörenDabei werden Anmeldeinformationen, Bankdaten und alles, was von Ihrem Gerät gesendet wird, aufgezeichnet.

Ein Schritt-für-Schritt-Beispiel für einen Karma-Angriff

Nehmen wir Sarah, sie reist viel am Flughafen, wartet geduldig auf den Flug und arbeitet an ihrem Laptop. So könnte sie in die Falle geraten:

  1. Die Sonde: Sarahs Laptop sendet: „Gibt es eine Chance, dass es AirportFreeWiFi gibt?“ „AirportFreeWiFi“ ist die SSID des kostenlosen WLANs am Flughafen, den sie häufig besucht. Sie hat das Netzwerk im PNL ihres Geräts gespeichert, weil es so praktisch ist.
  2. Der Betrüger: Ein Angreifer in der Nähe fängt diese Sonde mit seinem betrügerischen WLAN-Zugangspunkt ab. Das Gerät des Hackers sendet schnell seine eigene SSID als „AirportFreeWiFi“.
  3. Die Falle: Sarahs Laptop stellt eine Verbindung her und denkt, dass es sich um das vertrauenswürdige WLAN-Netzwerk des Flughafens handelt, den sie unzählige Male besucht hat.
  4. Der Verstoß: Durch Ausnutzung dieses Vertrauens kann der Angreifer Sarahs Online-Aktivitäten überwachen, Daten sammeln oder Schadsoftware einschleusen.

Wer ist gefährdet?

Auf den ersten Blick könnte man denken, dass jedes WLAN-fähige Gerät mit PNL gefährdet ist. Zum Glück ist die Antwort etwas komplizierter. Lassen Sie es uns aufschlüsseln:

1. Geräte mit langer PNL

Geräte mit einer umfangreich gefüllten Preferred Network List (PNL) sind anfälliger. Dies liegt daran, dass sie die Namen (oder SSIDs) so vieler Netzwerke gespeichert haben, mit denen sie sich in der Vergangenheit verbunden haben. Jeder Name auf dieser Liste ist eine offene Gelegenheit für einen Angreifer, sich auszugeben.

2. Der Retter moderner Geräte

Die gute Nachricht ist, dass die meisten modernen Geräte über Sicherheitspatches verfügen, die dem Karma-Angriff entgegenwirken.

Moderne Geräte mit aktuelle Sicherheitspatches sind etwas anspruchsvoller. Sie rufen nicht mehr Namen von Netzwerken, mit denen sie sich zuvor verbunden haben, sondern hören ruhig zu.

Moderne Geräte stellen nur dann eine Verbindung her, wenn sie ein echtes, zuvor bekanntes Netzwerk erkennen.

3. Öffentliches WLAN ist immer noch gefährlich

Hier besteht weiterhin das Risiko. Gespeicherte Netzwerke, die keine Authentifizierung erfordern, wie die meisten öffentlichen WLANs in Cafés und Flughäfen, sind immer noch ein Hauptziel.

Dies liegt daran, dass es kein Passwort zur Bestätigung der Authentizität des Netzwerks gibt. Es ist viel wahrscheinlicher, dass Ihr Gerät bereitwillig eine Verbindung zu einem Zugangspunkt herstellt, der dieselbe SSID wie ein vertrauenswürdiges gespeichertes Netzwerk trägt. Dieses Risiko besteht auch dann, wenn die SSID ist ausgeblendet.

4. Gerätevielfalt

Während die meisten aktuellen Smartphones und Laptops Schutzpatches erhalten haben, können ältere Geräte, bestimmte Smart-Home-Gadgets oder solche, die nicht regelmäßig aktualisiert werden, immer noch anfällig sein.

So schützen Sie sich

Der Karma-Angriff ist ein einfacher Vertrauensmissbrauch, aber zum Glück lassen sich die Möglichkeiten, sich selbst zu schützen, genauso einfach umsetzen:

1. Automatische Verbindung deaktivieren: Verhindern Sie, dass Geräte automatisch eine Verbindung herstellen zu Wi-Fi-Netzwerken, insbesondere zu offenen Wi-Fi-Netzwerken. Dadurch wird die Bedrohung vollständig beseitigt.

2. Reduzieren Sie Ihre PNL: Regelmäßig Netzwerke vergessen oder entfernen von Ihrer PNL. Eine kürzere Liste bedeutet, dass ein Angreifer weniger Möglichkeiten zum Ausnutzen hat.

3. Verwenden Sie ein ständig aktives VPN: Wenn Sie eine Verbindung zu einem öffentlichen Wi-Fi-Netzwerk herstellen, empfiehlt es sich, dies zu tun Verwenden Sie ein VPN oder „Virtuelles privates Netzwerk“. Dadurch entsteht ein sicherer, verschlüsselter Pfad für Ihre Daten. Das Beste daran ist, dass es Sie schützt, selbst wenn Sie sich unabsichtlich mit einem betrügerischen Netzwerk verbinden.

4. Halten Sie Ihre Geräte auf dem neuesten Stand: Halten Sie Ihren Gerätesoftware aktualisiert. Dazu gehören sowohl Software- als auch Firmware-Updates für Geräte wie WLAN-verbundene Kameras und Smart-Home-Gadgets.

Was herumgeht, muss nicht herumkommen

Wir werden oft an das Karma-Prinzip erinnert: Was umhergeht, kommt umher. Aber wenn es um den Karma Wi-Fi-Angriff geht, muss das, was umhergeht, mit dem richtigen Wissen und den richtigen Vorsichtsmaßnahmen nicht unbedingt zu Ihnen zurückkehren.

Denken Sie daran: Es geht nicht darum, technisch versiert zu sein, sondern darum, technisch klug zu sein. Wenn Ihr Gerät also das nächste Mal eine Verbindung benötigt, stellen Sie mit unseren hilfreichen Tipps sicher, dass es nicht in die Falle eines Betrügers gerät. Dies kann dazu beitragen, Ihre Geräte und Ihre Daten zu schützen.