Als Internetnutzer werden wir immer aufgefordert, beim Klicken auf Links und E-Mail-Anhänge besonders wachsam zu sein und die besten Sicherheitspraktiken einzuhalten. Obwohl dieser Rat für die meisten Cyberangriffe gilt, kann er uns leider nicht vor dem rücksichtslosen Zero-Click-Angriff schützen.

Zero-Click-Angriffe infiltrieren Geräte und Systeme ohne eine Warnung oder einen Aspekt menschlicher Interaktion, wodurch sie extrem schwer zu erkennen und abzuwehren sind.

Aber ist ein Zero-Click-Angriff dasselbe wie ein Zero-Day-Angriff? Und was macht sie wesentlich gefährlicher als Mainstream-Angriffe? Lesen Sie weiter, um es herauszufinden.

Was ist ein Zero-Click-Angriff?

Nicht alle Cyberangriffe sind gleich oder erfordern einen Benutzerfehler, um sich zu vermehren. Wie der Name schon sagt, erfolgt ein Zero-Click-Angriff mit "null" Mausklicks, Tastendrücken oder Benutzerinteraktionen.

Hacker richten diese Angriffe hauptsächlich darauf aus, Schwachstellen zu missbrauchen, die bereits in einer Software oder einer Messaging-App vorhanden sind. Manchmal verkaufen Hacker diese Schwachstellen auf dem Schwarzmarkt oder Unternehmen bieten denen, die sie finden, großzügige Belohnungen.

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Zero-Click-Angriffe sind ein persönlicher Favorit von Angreifern, da sie keine erfordern soziale Entwicklung Taktiken, um die Opfer dazu zu bringen, auf bösartige Links oder Anhänge zu klicken. Sie verlangen auch keine Benutzerinteraktion mit den Opfern, was es extrem schwierig macht, die Angreifer zu verfolgen.

Wie funktioniert ein Zero-Click-Angriff?

Zero-Click-Angriffe zielen hauptsächlich auf Apps ab, die Messaging- oder Sprachanruffunktionen bereitstellen, wie WhatsApp oder iMessage, da diese Dienste Daten aus unbekannten Quellen empfangen und analysieren.

Hacker erstellen speziell ein Datenelement wie eine versteckte Textnachricht, E-Mail, Voicemail oder Bilddatei und über eine drahtlose Verbindung an ein Zielgerät senden, indem Sie Wi-Fi, NFC, Bluetooth, GSM oder. verwenden LTE. Diese Datenlieferung provoziert dann eine unbekannte Schwachstelle auf Hardware- oder Softwareebene.

Zero-Click-Angriffe sind berüchtigt dafür, dass sie auf iPhones und iPads abzielen, und die Schwachstelle besteht seit September 2012, als Apple das iPhone 5 zum ersten Mal mit iOS 6 veröffentlichte.

Was macht einen Zero-Click-Angriff so gefährlich?

Zero-Click-Angriffe sind hochentwickelt. Fortgeschrittene und gut finanzierte Hacker entwickeln sie so, dass sie keine Spuren hinterlassen, was sie umso gefährlicher macht. Ein Zero-Click-E-Mail-Angriff kann beispielsweise den gesamten Posteingang kopieren, bevor er sich selbst löscht.

Unnötig zu erwähnen, dass ein Zero-Click-Angriff die Sicherheitsbedrohungen auf eine ganz neue Ebene hebt. Hier sind einige Gründe, warum Zero-Click-Angriffe viel tödlicher sind als Mainstream-Cyberangriffe:

  • Bei Zero-Click-Angriffen muss ein Opfer nicht auf einen Link klicken, einen Anhang herunterladen oder über eine Malware-verseuchte Website stolpern. Da alles hinter den Kulissen passiert, sind sich die Benutzer völlig unbewusst.
  • Die Angreifer müssen keine Zeit damit verschwenden, eine ausgeklügelte Falle oder einen Köder aufzustellen, um die Opfer zur Ausführung einer Aufgabe zu locken. Dies beschleunigt die Verbreitung eines Zero-Click-Angriffs.
  • Zero-Click-Angriffe installieren gezielte Tracking-Tools oder Spyware auf den Geräten des Opfers, indem Sie eine Nachricht an das Telefon eines Benutzers senden, die keine Benachrichtigung erzeugt. Benutzer müssen nicht einmal ihre Telefone berühren, damit Infektionen beginnen.
  • Diese Angriffe zielen hauptsächlich auf Personen mit Macht oder Kenntnissen der Cybersicherheit, da Angreifer sie nicht dazu bringen können, auf bösartige Links zu klicken.
  • Zero-Click-Attacken hinterlassen keine Spuren oder Indikatoren für Kompromisse.
  • Zero-Click-Angriffe verwenden die fortschrittlichsten Hacking-Techniken, die jedes Endpunktsicherheits-, Antivirus- oder Firewall-System umgehen können.

Abgesehen von den oben genannten Gründen leben Zero-Click-Angriffe stark vom ständig wachsenden Konsum von mobile Geräte, indem Sie die Netzabdeckung, Wi-Fi-Schwachstellen und die Verfügbarkeit wertvoller Daten.

Diese Angriffe sind nicht nur täuschend, sondern nehmen mit dem zunehmenden Einsatz von Technologie auch schnell zu.

Sind Zero-Click- und Zero-Day-Angriffe dasselbe?

Die meisten Leute werden zwischen Zero-Click- und Zero-Day-Angriffen verwechselt. Während hier „Null“ der gemeinsame Nenner ist, haben beide Angriffe meist unterschiedliche Konnotationen.

Ein Zero-Day-Angriff tritt auf, wenn Angreifer eine Software- oder Hardware-Sicherheitslücke ausnutzen und Malware freigeben, bevor ein Entwickler die Möglichkeit hat, einen Patch zur Behebung der Sicherheitslücke zu erstellen.

Ein Zero-Click-Angriff erfordert, wie wir bereits besprochen haben, keine Klicks oder Interaktionen. Es besteht jedoch immer noch eine Korrelation zwischen beiden Arten von Angriffen, da Zero-Click-Angriffe manchmal die tiefsten und am stärksten unterstrichenen Zero-Day-Fehler ausnutzen, um ihren Angriff auszuführen.

Da Entwickler noch keine Zero-Day-Fehler gemeldet haben, machen sich Zero-Click-Angriffe diesen Aspekt zu Nutze, um Exploits durchzuführen, die schwer zu entdecken oder zu erforschen sind.

Verwandt: Was ist ein Zero-Day-Exploit und wie funktionieren Angriffe?

Ist Pegasus-Spyware ein Zero-Click-Angriff?

Im September 2021 gab das in Toronto ansässige The Citizen Lab die Entdeckung eines Zero-Click-Angriffs bekannt, der ermöglichte es Hackern, Pegasus-Malware auf den Geräten des Opfers zu installieren, einschließlich iPhones, iPads, MacBooks und Apple Uhren.

Dieser jüngste Fall von Pegasus Zero-Click-Malware wurde im iMessage-Dienst von Apple entdeckt.

Angreifer übertragen die Pegasus-Malware mithilfe einer schädlichen PDF-Datei, die automatisch Code ausführt, der die infizierten Geräte in ein Abhörgerät verwandelt. Glücklicherweise hat Apple seitdem einen Patch für diese Schwachstelle über iOS 14.8/iPadOS 14.8 für iPhones und iPads und watchOS 7.6.2 für die Apple Watch Series 3 und höher entwickelt.

Verwandt: Ist mein iPhone mit Pegasus-Spyware infiziert?

Tipps zum Schutz vor Zero-Click-Angriffen

Leider ist es aufgrund der Unsichtbarkeit von Zero-Click-Angriffen unmöglich, sich davor zu schützen. Die gute Nachricht ist jedoch, dass diese Art von Angriffen hauptsächlich aus politischen Spionagegründen oder aus finanziellen Gründen gegen hochkarätige Persönlichkeiten gerichtet ist.

Auch wenn Sie Zero-Click-Angriffe nicht abwehren können, können die folgenden Tipps dazu beitragen, das Risiko zu minimieren:

  • Halten Sie Ihre Geräte, Anwendungen und Browser immer auf dem neuesten Stand.
  • Identifikatoren wie das Aufheizen Ihres Telefons, das Laden des Bildschirms oder das Abbrechen von Anrufen können manchmal mit Zero-Click-Angriffen zusammenhängen. Halten Sie also Ausschau nach solch unberechenbarem Verhalten.
  • Investieren Sie in robuste Anti-Spyware- und Anti-Malware-Tools.
  • Verwenden Sie immer ein VPN, wenn Sie sich an öffentlichen oder unbekannten Orten mit dem Internet verbinden.
  • Für Unternehmen kann die Einstellung externer Cybersicherheitsexperten oder Bug-Bounty-Jäger helfen, Schlupflöcher und Schwachstellen zu erkennen.
  • Wenn Sie ein Smartphone-Hersteller oder Software-Entwickler sind, sollten Sie Ihre Produkte sorgfältig auf Schwachstellen testen, bevor Sie sie der Öffentlichkeit zugänglich machen.
  • Vermeiden Sie es, ein Gerät zu jailbreaken. Dies ist nicht nur eine riskante Vorgehensweise, sondern kann auch die Anfälligkeit eines Geräts für Remote-Angriffe erhöhen, da Anwendungen installiert werden, die sich nicht im allgemeinen App Store oder Play Store befinden.
  • Lesen Sie bei der Installation einer neuen App das Kleingedruckte sorgfältig durch und überprüfen Sie die von ihr angeforderten Berechtigungen.

Die Tatsache, dass Zero-Click-Angriffe keine menschliche Interaktion erfordern, sollte Sie nicht davon abhalten, Ihr Bestes zu geben, um die Risiken zu mindern. Als Benutzer sollten Sie alles in Ihrer Macht Stehende tun, um sicherzustellen, dass Hacker Ihre Geräte nicht einfach ausnutzen können.

Mit Software-Updates den Zero-Click-Angriffen einen Schritt voraus sein

Es gibt zwar keine Garantie für den Schutz vor Zero-Click-Angriffen, aber der effektivste Weg, das Risiko einzudämmen, besteht darin, alles auf dem neuesten Stand zu halten.

Die meisten Softwareunternehmen führen Code-Reviews unter Entwicklern durch, um Schwachstellen in ihren Produkten vor der Veröffentlichung zu minimieren. Entwickler patchen schließlich Zero-Click-Exploits in neueren Versionen und Releases.

Im Kampf gegen Zero-Click-Angriffe besteht der einzige Weg zum Sieg darin, mit den neuesten Entwickler-Updates Schritt zu halten.

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Über den Autor
Kinza Yasar (68 veröffentlichte Artikel)

Kinza ist Technologiejournalistin mit einem Abschluss in Computernetzwerken und zahlreichen IT-Zertifizierungen. Sie arbeitete in der Telekommunikationsbranche, bevor sie sich in die technische Redaktion wagte. Mit einer Nische in den Bereichen Cybersicherheit und Cloud-basierte Themen hilft sie gerne Menschen dabei, Technologie zu verstehen und zu schätzen.

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