Die Bedrohungslandschaft hat sich mit der Verbreitung des Internets und der digitalen Konnektivität erheblich erweitert. Ab März 2020 gab es mehr als 677 Millionen neue Malware-Erkennungen. Diese Zahl von Statista weist auf eine wachsende Bedrohung durch Cyberangriffe gegen Einzelpersonen und Unternehmen hin.
Cyberkriminelle nutzen dies aus Cyberangriffsvektoren um Ihre grundlegenden Sicherheitsvorkehrungen zu umgehen. Diese Vektoren lassen sich in mehrere Kategorien einteilen, von denen jede einen anderen Ansatz verwendet, um die Sicherheit Ihres Systems zu gefährden.
In diesem Beitrag werden wir Sie durch einige der häufigsten Angriffsmethoden und die Gegenmaßnahmen führen, die Sie ergreifen können, um diese Bedrohungen wirksam zu bekämpfen.
Was sind die Vektoren eines Cyberangriffs?
Angriffsvektoren oder Bedrohungsvektoren sind Mittel und Wege, die Cyberkriminelle einschlagen, um Ihren Computer oder Netzwerkserver zu infiltrieren. Sie sind absichtliche Bedrohungen und erfordern vor der Ausführung einige Planungen und Analysen.
Ziel ist es, unbefugten Zugriff auf einen Computer zu erhalten und eine Nutzlast an Schadcode oder Malware-Programmen bereitzustellen, wodurch die Daten- und Netzwerksicherheit gefährdet wird. Durch den Zugriff können Angreifer vertrauliche Informationen stehlen und Geld vom Opfer erpressen.
Wie nutzen Cyberkriminelle Angriffsmethoden?
Cyberkriminelle nutzen Systemschwachstellen und nutzen das menschliche Element aus, um unbefugten Zugriff auf ein gewünschtes System oder Netzwerk zu erhalten. Die von ihnen verwendeten Angriffsvektoren fallen meist in die folgenden zwei Kategorien:
- Passive Angriffe: Hierbei handelt es sich um Angriffe, die darauf abzielen, Zugriff auf ein System zu erhalten, ohne die Systemressourcen zu beeinträchtigen. Passive Angriffe umfassen Phishing, URL-Hijacking und andere auf Social Engineering basierende Angriffe.
- Aktive Angriffe: Aktive Angriffe versuchen, Zugriff auf ein System zu erhalten und dessen Ressourcen und Vorgänge zu ändern. Diese Angriffe nutzen nicht gepatchte Sicherheitslücken aus und umfassen E-Mail-Spoofing, Malware und Ransomware.
Böswillige Hacker verwenden aktive und passive Cyberangriffsvektoren, um auf ein System zuzugreifen und ihre kriminellen Ziele zu erreichen. Die Ausnutzungsstrategien für beide Bedrohungsvektoren bleiben größtenteils gleich:
- Die Angreifer untersuchen und analysieren das potenzielle Ziel auf Schwachstellen. Sie verwenden Schwachstellen-Scan- und Social-Engineering-Techniken, um Sicherheitslücken zu finden.
- Sobald die Sicherheitsanfälligkeit lokalisiert wurde, wählen Hacker ihre Tools aus und identifizieren die möglichen Bedrohungsvektoren.
- Die Angreifer dringen in das System des Opfers ein und fügen Code oder schädliche Software ein.
- Schließlich stehlen die Angreifer Informationen oder nutzen die Ressourcen des Systems, um ihre Ziele zu erreichen.
Die oben genannten Ausnutzungsstrategien mögen unkompliziert erscheinen, aber Angreifer können sie auf unzählige Arten entwickeln, um ihre schändlichen Entwürfe auszuführen.
5 gängige Cyberangriffsvektoren
Es ist wichtig, den Angreifer und die Werkzeuge in seinem Arsenal zu kennen, bevor Sie sich wehren können. Zu diesem Zweck haben wir eine Liste von fünf Angriffsmethoden zusammengestellt, die häufig von Cyberkriminellen verwendet werden, um Ihre Systemschwachstellen auszunutzen.
1. Malware
Malware, kurz für bösartige Software, ist ein Sammelbegriff, der sich auf jedes aufdringliche Programm (Skript oder Code) bezieht, das zur Ausnutzung Ihres Geräts entwickelt wurde. Malware ist ein beliebtes Tool für Angreifer, da es einfach zu verwenden und sehr effektiv ist.
Cyberkriminelle verwenden eine Vielzahl von Methoden, um eine Sicherheitsanfälligkeit auszunutzen und Malware in Ihr System einzufügen. Bei den meisten Methoden klickt der Benutzer normalerweise auf einen gefährlichen Link, um einen Anhang zu öffnen oder eine riskante Software herunterzuladen. Einmal im System, kann Malware alle Arten von Chaos anrichten, einschließlich:
- Überwachen Sie Ihre Tastenanschläge.
- Blockieren des Zugriffs auf wichtige Dateien und Komponenten.
- Ändern vertraulicher Daten auf Ihrem Computer.
- Übertragen vertraulicher Informationen an den Computer des Angreifers.
- Das System wird vollständig funktionsunfähig.
Arten von Malware
- Ransomware: Eine spezielle Malware, die Ihre Dateien verschlüsselt und den Zugriff auf Daten beschränkt, sofern Sie kein Lösegeld zahlen. Bis Ende 2019 hatten Hacker Lösegeldzahlungen in Höhe von über 11,9 Milliarden US-Dollar geleistet, und diese Zahl soll bis Ende 2020 20 Milliarden US-Dollar erreichen.
- Trojanisches Pferd: Trojaner sind angeblich harmlose Programme, die in E-Mail- oder Dateianhängen versteckt sind. Sobald Sie das Programm heruntergeladen oder auf den Anhang geklickt haben, gelangt die versteckte Malware in Ihr System und führt die zugewiesene Aufgabe aus. Sie werden hauptsächlich verwendet, um sofortige Angriffe zu starten, können aber auch Hintertüren für zukünftige Angriffe erstellen.
- Spyware: Spyware ist ein Programm, das Ihre Internetaktivität ohne Ihr Wissen überwacht. Der Hacker spioniert vertrauliche Informationen aus und verfolgt Ihre Anmeldeinformationen, um in Ihrem System Fuß zu fassen. Spyware wird hauptsächlich zum Abrufen von Kontokennwörtern, Kreditkartennummern und Bankinformationen verwendet.
Gegenmaßnahmen:
- Halten Sie Ihr Betriebssystem auf dem neuesten Stand
- Vermeiden Sie das Öffnen verdächtiger URLs oder E-Mail-Anhänge von unbekannten Benutzern
- Laden Sie keine Dateien und Plug-Ins von verdächtigen Websites herunter
- Geben Sie Software niemals Administratorrechte, es sei denn, Sie vertrauen der Quelle voll und ganz
Verbunden: Grundlegendes zu Malware: Häufige Typen, die Sie kennen sollten
2. Phishing
Phishing-Angriffe sind böswillige E-Mails, Anrufe oder Textnachrichten, die Benutzer dazu verleiten, ihre Kontoanmeldeinformationen preiszugeben. Der Absender tarnt sich als seriöse Einheit und lockt Benutzer dazu, vertrauliche Informationen wie Kreditkartendaten, geistiges Eigentum und Passwörter bereitzustellen.
Gemäß Verizons DBI-Bericht30% der Phishing-E-Mails werden von Benutzern geöffnet, und 12% dieser Benutzer klicken sogar auf den böswilligen Anhang.
Arten von Phishing:
- Speerfischen: Spear-Phishing-Angriffe zielen auf eine bestimmte Person oder Organisation ab, um finanzielle Gewinne, Geschäftsgeheimnisse oder Informationen zu erhalten. Diese Angriffe werden wahrscheinlich von Hackern ausgeführt, die über genügend Wissen über das Opfer verfügen.
- Wal-Phishing: Wal-Phishing-Angriffe zielen auf hochkarätige Personen wie CEOs und CFOs ab. Diese Angriffe zielen darauf ab, sensible Daten von Personen zu stehlen, die uneingeschränkten Zugriff auf wichtige Informationen haben.
Gegenmaßnahmen:
- Aktivieren Sie die Zwei-Faktor-Authentifizierung für alle Ihre Konten.
- Achten Sie genau auf die Details in einer E-Mail, einschließlich Schreibweisen, Syntax und Logos.
- Klicken Sie niemals auf einen Link in einer E-Mail, in dem Sie nach Anmeldeinformationen gefragt werden.
- Überprüfen Sie den E-Mail-Absender, indem Sie die Organisation anrufen oder deren Website direkt besuchen.
Weiterlesen: So schützen Sie sich vor Erpressungs-Phishing-Betrug
3. DDoS-Angriffe
Cyberkriminelle verwenden häufig DDoS-Angriffe (Distributed Denial of Service) gegen Netzwerkressourcen. Ziel ist es, einen Server oder eine Website mit überflüssigen Nachrichten und Verkehrsanforderungen zu überfluten und seine Ressourcen zu erschöpfen. DDoS-Angriffe können die Funktionalität des Ziels für einen bestimmten Zeitraum entweder zum Absturz bringen oder beeinträchtigen.
Gegenmaßnahmen:
- Verwenden Sie DDoS-Präventionsdienste, die von Hosting-Unternehmen angeboten werden.
- Verwenden Sie CDN-Lösungen (Content Delivery Network).
Weiterlesen: Wie können Sie sich vor einem DDoS-Angriff schützen?
4. Cross-Site Scripting (XSS)
XSS ist ein Injection-Angriff, bei dem ein Hacker ein schädliches Skript oder Code in den Inhalt einer Website einfügt. Bei XSS-Angriffen ist die Website selbst nicht das Ziel. Ziel ist es stattdessen, das in Sprachen wie JavaScript, Flash und HTML geschriebene schädliche Skript im Browser der Benutzer auszuführen.
Cross-Site-Scripting-Angriffe Ermöglichen Sie den Angreifern, Cookies zu stehlen und Informationen zu entführen, die ein Benutzer an die Website sendet. Die Informationen können Benutzeranmeldeinformationen, Kreditkartendaten und andere vertrauliche Daten enthalten.
Gegenmaßnahmen:
- Akzeptieren Sie niemals Cookies von Drittanbietern.
- Seien Sie vorsichtig bei Benutzereingaben auf Webseiten.
5. Brute-Force-Angriffe
Ein Brute-Force-Angriff ist ein kryptografischer Hack, bei dem Cyberkriminelle die Trial-and-Error-Methode verwenden, um Ihre Anmeldeinformationen zu erraten. Bei einem Brute-Force-Angriff erraten die Hacker mögliche Kombinationen von Passwörtern und verwenden Wörter aus dem Wörterbuch, bis sie sich erfolgreich angemeldet haben.
Diese Angriffe werden normalerweise mit automatisierten Tools und Botnetzen gestartet, bei denen innerhalb von Sekunden Tausende von Passwörtern eingegeben werden.
Gegenmaßnahmen:
- Verwenden Sie sichere Passwörter.
- Implementieren Sie die Kontosperrung nach mehreren fehlgeschlagenen Anmeldeversuchen.
- Verwenden Sie reCAPTCHA, um die automatische Übermittlung zu blockieren.
Verbunden: Was sind Brute-Force-Angriffe und wie können Sie sich schützen?
Erkenne dich selbst, erkenne deinen Feind und gewinne die Schlacht
In der Kunst des Krieges schrieb Sun Tzu: Erkenne dich selbst, erkenne deinen Feind. Tausend Schlachten, tausend Siege. Diese zeitlose Lehre aus dem chinesischen Militärgenie trifft auch auf das moderne Cybersicherheitstheater zu.
Um den schlechten Akteuren immer einen Schritt voraus zu sein, müssen Sie Ihre Schwachstellen verstehen und wissen, wie Cyberkriminelle sie ausnutzen können, um Ihre Sicherheit zu verletzen. Mit fundiertem Wissen über die gängigsten Angriffsmethoden und den richtigen Werkzeugen zur Bekämpfung dieser Angriffe können Sie diesen unendlichen Kampf gegen Cyberangriffe überleben.
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Fawad ist IT- und Kommunikationsingenieur, aufstrebender Unternehmer und Schriftsteller. Er trat 2017 in die Arena des Inhaltsschreibens ein und hat seitdem mit zwei Agenturen für digitales Marketing und zahlreichen B2B- und B2C-Kunden zusammengearbeitet. Er schreibt über Sicherheit und Technologie bei MUO mit dem Ziel, das Publikum zu erziehen, zu unterhalten und einzubeziehen.
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